Ein Vergleich der drei Stadtteilzeitungen in Linden.
Vorweg: Das der Butjer tot geglaubt war lag wohl zum größten Teil an den eigenen Maßstäben. Eine Zeitung die angetreten war alle zwei Wochen zu erscheinen und dann schon nach Ausgabe 4 für fünf Wochen pausiert nur um dann nach der fünften Ausgabe wieder für über 8 Wochen in die Winterstarre zu verfallen muss sich nicht wundern wenn man sie für tot hält.
Sei es drum. Jetzt gibt es wieder einen Butjer und auch die LindenLimmerZeitung und der Lindenspiegel mischen noch mit. Also schreiben wir doch mal einen natürlich total subjektiven Vergleichstest.
Titelseite:
Unterschiedlicher geht es kaum. Der Butjer kommt mit einer schon an ein Magazin erinnernden Titelseite daher. Der Titel der LindenLimmerZeitung besteht bestenfalls aus einem Inhaltsverzeichnis das man zwischen der Werbung suchen muss. Der Lindenspiegel ist eher der Klassiker was die Titelseite angeht. Mit einem Leitartikel und einigen Verweisen auf weitere Inhalte. Leider ist auch hier die Werbung in der Überzahl.
Sieger beim Layout: Butjer
Sieger beim Inhalt: Lindenspiegel
Stadtteilbezug:
Der Butjer möchte eine Zeitung für den ganzen Westen von Hannover sein. Daher ist Linden schon mal nur ein Teil des Ganzen. Aber auch zu den anderen Stadtteilen lässt sich in den Artikeln nur schwer ein Bezug herstellen. Als Beispiel sei die Doppelseite über Bodypainting für Schwangerschaftsbäuche genannt. Natürlich werden auch in Linden Kinder geboren, aber da die Künstlerin in der List angesiedelt ist fällt es mir schwer da einen Bezug herzustellen. Hier sind Lindenspiegel und LindenLimmerZeitung ganz klar im Vorteil. Beide Zeitungen berichten fast ausschließlich zu Themen aus dem Stadtteil. Der Lindenspiegel hat zudem mit der Interkulturellen Stadtteilzeitung ISZ einen weiteren Pluspunkt zu bieten.
Sieger: Lindenspiegel (dank ISZ)
Werbeanteil:
Die Anzahl der Werbungen im Butjer ist eher moderat. Allerdings sind viele Anzeigen ebenso wie der redaktionelle Teil nicht aus dem Verteilgebiet. Auch im Lindenspiegel ist die Werbung erträglich, wenn man mal von der Titelseite absieht. Hier wäre weniger Werbung und mehr Inhalt wünschenswert. Eindeutiger Verlierer in dieser Rubrik ist die LindenLimmerZeitung. Mit einem gefühlten Werbeanteil von mehr als der Hälfte ist die Schmerzgrenze eindeutig überschritten. Dazu tragen auch die überdurchschnittlich vielen Gewerbeportraits bei.
Sieger: Butjer
Layout:
Der Butjer hat ein modernes und aufgeräumtes Layout ist aber zum großen Teil zu Textlastig. Die zweiseitigen Artikel wird wohl kaum jemand wirklich lesen. Das Layout der LindenLimmerZeitung geht im großen und Ganzen in Ordnung. Was auffällt ist der unruhige Spaltensatz und die teilweise im Artikeltext verschwindenden Bildunterschriften. Hier sollte man mal über ein anderes Layoutprogramm nachdenken oder eine Schulung dazu besuchen. Der Lindenspiegel kommt mit einem klassischen Zeitungslayout daher, was für eine Stadtteilzeitung gut passt. Teilweise finden sich etwas merkwürdig gewählte Spalten wie „Linden Avenue“, was sich aber wohl mit der Anschrift des Lindenspiegel in London erklären lässt.
Sieger: Butjer und Lindenspiegel
Informationsgehalt:
Der Informationsgehalt des Butjers ist eher gering. Es sind zu viele spezielle Themen, die eher nur kleine Gruppen wirklich interessieren. Der Terminplaner ist in dieser Form, da kein einziger Termin aus dem Bereich Ricklingen, Ober-Ricklingen, Ahlem, Wettbergen, Badenstedt,Davenstedt, Mühlenberg, oder Bornum enthalten ist, einfach unbrauchbar. Gegenüber der LindenLimmerZeitung schneidet der Lindenspiegel deutlich besser ab was den Informationsgehalt angeht. Das liegt zum Teil natürlich an den bereits angesprochenen Gewerbeportraits in der LindenLimmerZeitung die zu viel Platz rauben. Außerdem ist der ISZ Teil im Lindenspiegel immer wieder sehr lesenswert.
Sieger: Lindenspiegel
Aktualität:
Bis auf den Terminkalender sind im Butjer sehr wenig aktuelle Inhalte zu finden. Die Geschichte um „Wer wird Millionär“ ist schon aus dem November letzten Jahres und wurde schon durch alle Medien ausreichend betrachtet. Auch in den zwei anderen Stadtteilzeitungen sind die Artikel zum großen Teil nicht brandaktuell. Dies ist in einer Monatszeitung auch eher nicht zu erwarten.
Sieger: ganz klar das Internet – 1 Trost-Punkt für die LindenLimmerZeitung dank der Internetverknüpfung
Webseite:
Die Butjer Webseite hat gerade einen Relaunch hinter sich. Meine Meinung dazu, vorher war es besser. Aber das ist ein rein subjektiver Eindruck. Was wirklich stört sind die vielen Slider die einem mehr Inhalt suggerieren als wirklich vorhanden ist. Die LindenLimmerZeitung punktet mit der Verknüpfung zur Internetseite. Viele Artikel werden im Netz fortgesetzt oder durch weitere Informationen ergänzt. Oft könnte natürlich darauf verzichtet werden wenn der Werbeanteil der Zeitung mehr Platz für die Inhalte lassen würde. Beim Lindenspiegel hat man mit Ausnahme der Lindemann & Stroganow Videos noch nicht so recht begriffen wie Internet funktioniert. Bis auf die besagten Videos und ein Archiv mit den Ausgaben als PDF, das haben die andern auch, gibt die Webseite nicht viel her. Die Webseite wird nur sehr unregelmäßig mit neuen Nachrichten, die auch nicht immer den Bezug zum Stadtteil erkennen lassen, aktualisiert.
Bis auf die Webseite zur LindenLimmerZeitung (hallolinden), deren Usability eher unschön daher kommt. ist man bei reinen Onlinemedien in der Regel besser und aktueller Informiert.
Sieger: LindenLimmerZeitung
Fazit:
- Lindenspiegel 4 Punkte
- Butjer 3 Punkte
- LindenLimmerZeitung 2 Punkte
Am Besten schneiden bei mir der Butjer und der Lindenspiegel ab. Was die Stadtteilinformation angeht hat der Lindenspiegel ganz klar die Nase vorn. Deutlich verbesserungswürdig ist hier der Internetauftritt. Der Butjer hat eine gute Basis für eine lesenswerte Zeitung geschaffen, nur fehlt es ganz klar an Inhalten. Den gemeinen Lindener interessiert es wenig was man am anderen Ufer der Ihme macht. Mit mehr Inhalten und in einer regelmäßigeren Erscheinungsform ist aber Luft nach oben. Verlierer im Zeitungsvergleich die LindenLimmerZeitung. Dies liegt zu größten Teil am deutlich zu hohen Werbeanteil. Sicherlich finanziert die Werbung die Inhalte, nur sollte dies auf keinen Fall überhand nehmen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte, der kann sich alle drei Zeitungen als PDF runter laden:
- http://www.der-butjer.de/pdf_download/butjer_1-2011-web.pdf
- http://www.lindenspiegel.eu/archiv/2011/Lindenspiegel02-2011.pdf
- http://www.hallolinden.de/Vereine-Initiativen/LiZ/LiZ_201101_150.pdf
Falls jetzt wieder alle das Meckern anfangen. Macht es doch einfach besser, dann kommt auch immer weniger Kritik. 😉
[…] eingegangen, denn nach einem weiteren verstrichenen Monat ist immer noch keine neue Ausgabe des so vielversprechend gestarteten Magazins […]
[…] Wie schon in den Kommentaren angemerkt fehlte ein wichtiges Kriterium beim Zeitungstest. […]
Ein ganz wichtiges Kriterium hat Kuddel aber vergessen:
Die beste /schlechteste Zeitung ist belanglos, wenn sie nicht zum Leser kommt. Weder Butjer noch LIZ werden flächendeckend verteilt. Die LIZ allenfalls in praktischen Wegwerfbeuteln an einigen wenigen Haustüren. Bei der angegebenen Auflagenhöhe wird auch geschummelt. Die 1 am Anfang oder eine 0 am Ende der Auflagenangabe kann man getrost wegstreichen. Jedenfalls werden weniger Exemplare gedruckt als „verteilt“ werden. Für die Werbetreibenden schlichtweg Beschiss. Beim Lispi ist Druck und Verteilung annähernd gleich. Der Bekanntheitsgrad entsprechend hoch.
Auch das sollte in eine Vergleich eingearbeitet werden.
Das stimmt natürlich. Die Verteilung ist im Vergleichstest unter den Tisch gefallen. Das wird aber demnächst nachgeholt. Also jetzt nicht mehr schlampen. 😉